Blattläuse können überall auftauchen und sind ein kleiner aber in Massen fieser Schädling. Besonders häufig tauchen Läuse auch noch an geschwächten Pflanzen auf, die es sowieso schon schwerer haben. Bei wenigen ist es leicht, da sie einfach zerdrückt oder abgespült werden können, aber wie ist es mit vielen?
Interessant wird es wenn dann auch noch Ameisen dazu kommen. Ameisen können mit Läusen in Symbiose leben. Sie nutzen die Ausscheidung der Läuse, den sogenannten Honigtau, als Nahrung. Ameisen schützen und tragen also die Läuse auf Pflanzen, um dann den süßen Honigtau wie Bauern zu ernten. Jetzt stellt sich für uns natürlich die Frage, wer von beiden dann der Schädling ist. Bekämpfen wir nur die Läuse, tragen die Ameisen einfach wieder neue hoch, wo sie sich dann wieder übers Jahr fleißig vermehren.
Unsere vier Tipps:
1. Die Pflanze unterstützen:
Vitale Pflanzen, egal ob Gemüsepflanzen oder Bäume, werden von Blattläusen nicht so geplagt, wenn sie voll im Saft steht. Dann reicht es die Läuse abzuwaschen. Düngen, ein Standortwechsel, eine bessere Unterpflanzung, oder andere Maßnahmen die zur Gesundheit der Pflanze beitragen, sind der erste Schritt. Vorbeugung: Nicht zu stickstoffreich düngen, da dies zu weicheren Trieben führen kann. Blattläuse nutzen diese gern.
2. Nicht die Geduld verlieren und auf Nützlinge warten. Wer keine hat, mehr Nützlinge ansiedeln!
Präventiv einen besseren Lebensraum für Nützlinge schaffen, damit man langfristig gegen Schädlinge ankommt, ist unverzichtbar. Ein Insektenhotel, oder eine etwas wildere Gartenecke in der man nicht alle Pflanzenreste im Herbst abschneidet, sind bereits sehr nützlich.
Mein Basteltipp: Ein kleines Zuhause für Marienkäfer, Ohrwürmer und andere Käfer.
Man nehme einen einfachen, kleinen Tontopf. Man kann den Topf auch vorher bunt bemalen. Durch das Loch im Boden zieht man eine stabile Schnur um den Topf später verkehrt herum aufzuhängen. Dann füllt man den Topf mit dickem Stroh oder holen Pflanzenresten, die nicht über den Winter vergehen. So abschneiden, dass das Material nicht allzu weit aus dem Topf heraus ragt. Das Material muss so dicht sein, dass nicht alles wieder aus dem Topf fällt. Dann kann man den Topf aufhängen; in einen Baum in der Nähe oder wer einen KUBI hat im Herbst zum Beispiel auch an den Löchern für die Zusatzprodukte. Am besten lässt man dann den Topf wo er ist und tauscht das Material dann, wenn es sich verabschiedet.
Wichtig, so sieht eine Marienkäferlarve aus! Also nicht mit einem Schädling verwechseln.
3. Sofortmaßnahme Spritzmittel? Besser nicht!
Damit nimmt man sich die langfristige Lösung mit den Nützlingen. Spritzmittel töten leider oft mehr als nötig und im schlimmsten Falle auch Mikroorganismen im Boden, die eigentlich für besseren Wachstum gesorgt hätten.
Aber was kann man dann tun?
– Mit einem harten Wasserstrahl die Läuse weg spülen.
– Brennnesselsud: 1kg Brennnessel auf 10l Wasser. 12-24 Stunden ziehen lassen (nicht länger). Danach filtern und die befallenen Pflanzen bei bedecktem Wetter gründlich bespülen.
– Wenn gar nichts mehr hilft mit normalem Spülmittelwasser besprühen, zwei Minuten warten, dann abwaschen.
– Auch Blattlausfrei von Neudorff soll Abhilfe leisten, allerdings haben wir keine persönlichen Erfahrungen damit.
4. Etwas gegen die Ameisen tun:
Da hilft nur ein Standortwechsel der Pflanze, eine vitalere Pflanze, oder im Topf ein Tausch der Erde (allerdings sind Töpfe so beliebt, es werden neue einziehen).
Man kann, wenn man den Ameisenstaat der auf die brillante Idee gekommen ist Läusefarmer zu werden, gefunden hat, auch das Nest umziehen. Man stellt einen mit Holzwolle gefüllten Blumentopf/Eimer mit der Öffnung nach unten auf die Ameisenstraße und wartet. Nach einiger Zeit wird umgesiedelt. Nachdem alle Puppen ihre Unterkunft erreicht haben und der Umzug beendet ist, ist es dann so weit. Man nimmt den Topf mit einer Schaufel hoch und bringt ihn mindestens 30 Meter weit weg, sonst finden sie vielleicht zurück.
Erfahrungsberichte und eigene Tipps gegen Blattläuse gerne in die Kommentare 🙂 Viel Erfolg!
About Rebekka Maag
Hallo! Ich bin Autorin und Künstlerin. Hier im Blog schreibe ich für Dich über meine lieblings Bücher, Rezepte, DIY-Ideen und Gartentipps. Mehr über mich erfährst Du auf der Team Seite.
Das hilft auch: Eine Lösung aus Wasser und Schmierseife (Verhältnis etwa 20:1) auf die befallenen Pflanzenteile sprühen, auch auf die Blattunterseiten. Wenn man das einige Tage morgens und abends konsequent macht, sollten die Pflanzen läusefrei sein. Wir haben es im vergangenen Jahr mit Erfolg bei Tomatenpflanzen ausprobiert.
Dieses Verfahren ist natürlich nicht mehr zu empfehlen, wenn Gemüse schon unmittelbar vor der Ernte steht.
Moin Andreas,
danke für deinen Tipp! 🙂 und genau, nie die Blattunterseite vergessen. Da sind die kleinen Biester am liebsten 😉 Hab einen schönen Tag!
Herzliche Grüße aus dem Garten
Rebekka
Danke für den Tipp, einen mit Holzwolle gefüllten Blumentopf oder Eimer mit der Öffnung nach unten auf die Ameisenstraße zu stellen und zu warten. Mein Onkel hat Probleme mit den Ameisen in seiner Villa auf dem Lande. Er wird den Tipp mit der Holzwolle benutzen, um die Ameisen wegzutreiben.
Gerne doch Martin! Ich drück dir die Daumen das es klappt 😉
Liebe Grüße aus dem Garten
Rebekka
Das mit den Blattläusen ist immer so eine Sache ich finde es gut eine gute biologische Waffe gegen solche Schädlinge zu haben. Ich glaube ich habe irgendwo mal gelesen, dass Ameisen und Blattläuse wechselseitige Beziehung zueinander haben.
Lieber Herr Vogt,
das mit den Ameisen und den Blattläusen ist ganz leicht erklärt 🙂
Ameisen verhalten sich Blattläusen gegenüber tatsächlich wie es gute Bauern tun würden. Sie tragen Blattläuse sogar auf die Pflanzen rauf! Denn Blattläuse scheiden etwas aus, dass sich Honigtau nennt. Das holen sich die schlauen Ameisen dann. Sie melken Blattläuse wie wir Kühe. Eigentlich ziemlich genial. Nur für unsere Lieblingspflanzen vielleicht nicht so toll.
Herzliche Grüße
Rebekka
Wirksam gegen Ameisen hat sich Majoran bei mir erwiesen. Aber gegen Blattläuse lasse ich die Pflanzen zweimal im Herbst und im Frühling abspritzen. Mir scheint hier das regelmäßige Wässern wirksam zu sein. Mit Öl lohnt es sich zu probieren, danke!
Liebe Helga,
vielen Dank für den Tipp 🙂 werden wir mal mit Majoran ausprobieren.
Herzliche Grüße
Rebekka
Hallo,
ich hab letztes Jahr mal ausprobiert ein bisschen zu warten mit den Gegenmaßnahmen. Hab sie nur hin und wieder zerdrückt die Blattläuse. Und dann sind Florfliegen eingezogen :-D!!!! Und die Blattläuse waren weg. Hura!
Liebe Sabine,
das ist toll. So solls sein!
Herzliche Grüße
Rebekka Maag
Ich sprüh auf Blattläuse immer etwas Rapsöl. Einfach etwas Öl ins Wasser. Aber danach ist mir die Sprühflasche auch schon mal verklebt. Also am besten eine alte Sprühflasche hernehmen.
Danke für die Tipps!
Grüße aus München
Andi Meier